Nicht mehr aktuelle Geodaten in der Regionalsprachenforschung : [Vortragsfolien]
Sprache ist das zentrale Äußerungsmittel der Menschen. Zu den zentralen Eigenschaften sprachlicher Systeme zählt die Möglichkeit ihrer Veränderung. Das betrifft einerseits die Zeit, was sich beim Anblick alter Textzeugnisse rasch erschließen lässt. Andererseits betrifft dies die Orte, an denen Menschen wirken, was z.B. in der Beschäftigung mit Dialekten deutlich wird. Weil die daran gebundene geographische Verbreitung sprachlicher System immer auch an die sozialen, kulturellen, politischen oder auch topographischen, bisweilen auch klimatischen Bedingungen gebunden ist, unter denen die Sprecherinnen und Sprecher leben, ergeben sich für die Analyse sprachgeographischer Variation eine Vielzahl von Ansätzen. Grundvoraussetzung für solche Analysen ist die Verfügbarkeit unterschiedlicher Informationen aus ganz unterschiedlichen Fächergruppen, die sich im Idealfall historisch staffeln lassen. An dieser Stelle begegnet die Sprachwissenschaft jedoch einem grundsätzlichen Problem, sind doch gerade raumgebundene historische Daten, die sich etwa auf territoriale, demographische oder dynamische Aspekte (z.B. Migration) beziehen, häufig schwer zu beschaffen und, wenn man sie finden kann, allenfalls in Bildern (d.h. aus analogen Daten gewonnenen Rasterformaten) zugänglich, die dann einer aufwendigen Digitalisierung (im Sinne einer Vektorisierung aufgrund digitaler Daten) unterzogen werden müssen. Für den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess stellt dies eine nicht zu unterschätzende Hürde dar. Der Vortrag führt diese Umstände näher aus, verdeutlicht konkrete Anwendungsfälle und zeigt dabei Desiderate und Bedarfe der aktuellen sprachwissenschaftlichen Forschung auf.
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