Karten nach Augenmaß : über die französischen Ingenieurgeographen in Westfalen zur Zeit des Siebenjährigen Krieges

Die Aufklärung über feindliche Operationen und die ständige Beobachtung sind seither die Grundlage für die Kriegskunst. Doch erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts begannen die Ingenieure sich auf einer fundierteren wissenschaftlichen Grundlage mit der Kartografie und Erkundung zu befassen, erstmals initiiert von Sébastien Le Prestre de Vauban (1633-1707). Die Aufgaben der Ingenieurgeographen, auf Französisch „Ingénieurs géographes“, bestanden in der Erkundung von Stellungen, Lagern, Feldarbeiten, Einquartierungen, Landstraßen und der Korrektur von Karten. Ihre Aufgabe gliederte sich in der Aufklärung vor dem Feind und Aufgaben im Lager, d.h. das Zeichnen von Karten und das Verfassen von Berichten für den befehlshabenden General. Da die zeitgenössischen gedruckten Karten weder in der Auflösung noch im Detail ausreichend waren, mussten die Ingenieurgeographen diese Karten ergänzen oder ihre Karten mit einfachsten Mitteln zeichnen, oft nur nach Augenmaß, wenn der Feind nahe und die Zeit knapp war. Diese Vorgehensweise wird durch ein Original des Archivs im Château des Vincennes erklärt, nämlich einen Tagesmarsch der Hauptarmee in vier Kolonnen. Die zeitgenössischen Vermessungsmethoden werden kurz erläutert.

The intelligence about hostile operations and the permanent observation have been the basis for the art of war ever since. But it was first time in the beginning of the 18th century when cartography and reconnaissance were approached on a sounder scientific manner by the engineers, first initiated by Sébastien Le Prestre de Vauban (1633-1707). The geographical engineers, in French „Ingénieurs géographes“ were to do reconnaissance of positions, encampments, field works, billeting, country roads and correction of maps. Their task was divided into reconnaissance in front of the enemy and homework in the camp, i.e. drawing maps and writing report of the general in command. As the contemporary printed maps were neither sufficient in resolution nor in detail, the geographical engineers had to augment these maps or to draw their maps by the simplest means, often by visual judgement only if the enemy was close and time was short. This approach is explained by one original of Vincennes Archive, i.e. a day’s march of the main army in four columns. Contemporary surveying techniques are briefly explained.

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