Digitale Geodaten als amtliche Pflichtexemplare : [Poster]
Auch im Bereich der kartographischen Pflichtexemplare vollzieht sich ein Paradigmenwechsel. Vermessungsämter bieten ihre Karten nicht mehr in Papierform an, sondern als Vektor- und Rasterdaten, welche in einem Geoinformationssystem (GIS) verwaltet, bearbeitet und visualisiert werden. Für diese born-digital Geodaten gibt es unter den Amtspflichtbibliotheken bisher weder Erfassungsrichtlinien noch einen Geschäftsprozess für die Speicherung und Langzeitverfügbarmachung. An der Schnittstelle zwischen Bibliothek und Kartographie entwickelte der FID Karten ein Glossar zu kartographischen und bibliothekarischen Fachbegriffen, welches gleichzeitig als Kommunikationsplattform für die interdisziplinäre Fachcommunity genutzt werden kann.
Eine Umfrage der Kartenabteilung unter den Amtspflichtbibliotheken in Deutschland im Jahr 2021 ergab, dass sich die Mehrheit vorstellen könnte, künftig digitale Geodaten anzubieten, die Speicherung dieser Daten aber extern erfolgen sollte. Auf Grundlage dieser Umfrage gründete sich im Jahr 2022 die AG Amtspflicht Geodaten (https://geodaten.staatsbibliothek-berlin.de/). Die derzeit 24 Teilnehmenden der AG auf Landes- und Bundesebene suchen nach einem zeitgemäßen Weg mit digitalen Geodaten umzugehen. Angestrebt wird das Konzept des „grünen Dreiecks“. Dabei kooperieren die Bibliotheken in ihren jeweiligen Bundesländern mit den Vermessungsämtern und Archiven. So könnte im Sinne von Linked Open Data eine effektive Arbeitsteilung nach Fachkompetenz erreicht und eine unnötige mehrfache Datenhaltung vermieden werden.
Ziel ist es, sich als neuer Akteur an der Geodateninfrastruktur Deutschlands (GDI-DE) zu beteiligen. Die GDI-DE „ist ein gemeinsames Vorhaben von Bund, Ländern und Kommunen, ihre Geodaten auf standardisierte und einfache Weise über das Internet bereitzustellen.“ (https://www.gdi-de.org/ [Zugriff: 10.03.2025]). Um dieses Ziel zu erreichen, müssen einige Herausforderungen bewältigt werden: Zuständigkeitsfragen bzw. gesetzliche Grundlagen novellieren, verschiedene Metadatenstandards mappen und Langzeitverfügbarmachung gewährleisten. Der Bibliothekskongress bietet eine geeignete Möglichkeit, zu informieren, zu vernetzen, fachlich zu diskutieren und Lösungsansätze zu finden.
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